[Katechismus]
Fragenbüchlein - Katechismus    (WEBSTEHLE)
In German

  

42. Frage :

Der erste Glaubensartikel

Frage: Sagt uns das Glaubensbekenntnis der Kirche von Gott dem Vater!

Antwort:
ICH GLAUBE AN GOTT VATER, DEN ALLMÄCHTIGEN,
SCHÖPFER HIMMELS UND DER ERDE.
Frage: Was ist das?
ICH GLAUBE,
daß mich Gott geschaffen hat
samt allen Kreaturen,
mir Leib und Seele,
Augen, Ohren und alle Glieder,
Vernunft und alle Sinne
gegeben hat und noch erhält,
dazu Kleider und Schuh, Essen und Trinken,
Haus und Hof, Weib und Kind,
Äcker, Vieh und alle Güter beschert,
mich mit aller Notdurft und Nahrung
dieses Leibes und Lebens
reichlich und täglich versorgt,
wider alle Fährlichkeit beschirmt
und vor allem Übel behütet und bewahrt;
und das alles aus lauter väterlicher,
göttlicher Güte und Barmherzigkeit
ohn all mein Verdienst und Würdigkeit;
des alles ich ihm zu danken und zu loben
und dafür zu dienen und gehorsam zu sein schuldig bin,
DAS IST GEWISSLICH WAHR.





Meine Anmerkungen

  • Wir glauben "an" Gott und nicht irgendetwas "über" Gott!
  • "Gott Vater" = das ist sein Name, keine Geschlechtsbestimmung!
  • Auffallend bei der Erklärung Martin Luthers Erklärung zum 1.Artikel ist die Form des persönlichen Bekenntnisses: "Ich glaube ..."
  • Auch hier geht es letztlich nicht um eine "ausgefeilte Theologie", keine kalte "Gotteslehre", sondern um das "persönliche Vertrauen in Gott". Wir haben keinen Anspruch auf ein gutes und gelungenes Leben - wohl aber dürfen wir den lebendigen und allmächtigen Gott darum bitten.
  • Für Luther ist der Glaube an Gott, den Schöpfer, nichts Abstraktes; er sieht es ganz persönlich und alltäglich. Gott ist der Geber des Lebens und der Erhalter! Nichts ist selbstverständlich. Was wir sind und was wir haben ist Gottes Geschenk. Auf ein Geschenk hat man keinen Anspruch - es ist Gnade.
  • Wenn das so ist, dann steht mir, dem Menschen, nur zu, Gott zu danken und ihm zu dienen.
  • Dieses Gottesverständnis unterscheidet sich von dem Bild, das sich Menschen von Gott machen.

    Daß Gott einen Namen hat hängt mit seiner Selbstoffenbarung zusammen: Um sich dem Menschen gegenüber als dessen Schöpfer und Erhalter und Erlöser zu zeigen, schenkt Gott dem Menschen seinen "Namen". Dieser sagt nur einen Bruchteil von dem aus, wer Gott ist. Dieser Bruchteil aber muß und darf genügen: Dieser unbegreifliche Gott ist "für Dich, Mensch, da!" - Ihm darfst du vertrauen!

    In der Bibel stehen auch andere Umschreibungen des Namens Gottes. Für sie gilt das gleiche.

Mach in mir deinem Geiste Raum, daß ich dir werd ein guter Baum,
und laß mich Wurzel treiben;
verleihe, daß zu deinem Ruhm, ich deines Gartens schöne Blum
und Pflanze möge bleiben.


(Paul Gerhardt : 1607-1676 : "Geh aus, mein Herz, und suche Freud")



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Pfarrer i.R. Jakob Stehle - 72768 Reutlingen-Oferdingen