[Katechismus]
Fragenbüchlein - Katechismus    (WEBSTEHLE)
In German

  

84. Frage :

Der Christ in Beruf und Staat

Frage: Wie stehen Christen in ihrem irdischen Beruf und Stand?

Antwort:
Unser Platz auf dieser Welt ist uns von Gott angewiesen und unter sein Gebot gestellt. Darum dienen Christen in ihrem Beruf und Stand, in Volk und Staat überall ihrem Herrn.
Sie handeln nach dem Wort:
ALLES, WAS IHR TUT DAS TUT VON HERZEN ALS DEM HERRN UND NICHT DEN MENSCHEN.
(Kolosser 3:23)




Meine Anmerkungen

  • Von Anfang an (im Schöpfungslob des 1.Buches Mose) hat Gott den Menschen und seine Arbeit zusammengebunden. - Man könnte sagen: Die Arbeit ist der Auftrag Gottes an die Menschen. Aus diesem Grunde umfaßt der christliche Glaube sowohl das Leben vor Gott als auch das Leben in der Gemeinschaft mit anderen Menschen.
  • Diese Tatsache verpflichtet uns Christen auch, uns Gedanken über die Gestaltung der Arbeitswelt zu machen. Diese aber ist unmittelbar verbunden mit der Politik, als des Instrumentes der "Verteilung" in einer Gesellschaft, Verteilung sowohl der Güter als auch der Aufgaben.
  • Da wo "Arbeit" zum Instrument der Macht wird, die den Menschen aus den Augen verliert, muß sich ein Christ wehren.
  • Dabei sollen wir aber nicht vergessen, daß Arbeit immer auch mit dem "Schweiß unseres Angesichtes" (sprich "Mühe") verbunden ist.
    Wer sich einer Arbeit verweigert, verweigert sich der Gemeinschaft. Deshalb sagt Paulus zur Gemeinde: "Denn schon als wir bei euch waren, geboten wir euch: wenn jemand nicht will arbeiten, der soll auch nicht essen." (2.Korinther 3,10)
  • Umgekehrt dürfen und müssen wir sagen: Wer keine Arbeit hat und deshalb sein Leben nicht ernähren kann, dem muß die Gemeinschaft beistehen.
  • Der Christ hat vom Glauben her und als Glied einer demokratischen Gesellschaft auch das Recht und die Pflicht, in der Politik mitzureden und mitzuverantworten. Für ihn aber steht nicht die "Ideologie" im Mittelpunkt sondern der "Mensch".
  • " Von der Arbeit stirbt kein Mensch; aber vom Ledig- und Müßiggehen kommen die Leute um Leib und Leben; denn der Mensch ist zur Arbeit geboren wie der Vogel zum Fliegen." (Martin Luther)

"Laß deinen Geist mich täglich treiben zum Wachen, Ringen, Flehn und Schrein;
laß mir dein Wort im Herzen bleiben und in mir Geist und Leben sein,
daß ich nach deinem Wohlgefallen in Ehrfurcht möge vor dir wallen;
zieh ganz zu dir die Seele hin! Vermehr in mir dein innnres Leben,
dir unaufhörlich Frucht zu geben, und bilde mich nach deinem Sinn."


(Karl Heinrich von Bogatzky : 1690-1774)



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