[Katechismus]
Fragenbüchlein - Katechismus    (WEBSTEHLE)
In German

  

59. Frage :

DER ERWEIS DER KÖNIGSWÜRDE

Frage: Was bezeugt Jesus im Leiden für die Welt?
Antwort:
In Fesseln und Banden erweist sich Jesus als König und Herr der Welt, auch wenn ihre Machthaber ihn ausstoßen.

Er spricht:
ICH BIN EIN KÖNIG.
ICH BIN DAZU GEBOREN UND IN DIE WELT GEKOMMEN,
DASS ICH FÜR DIE WAHRHEIT ZEUGEN SOLL.
WER AUS DER WAHRHEIT IST, DER HÖRT MEINE STIMME.

(Johannes 18:36,37)




Meine Anmerkungen

INRI - Jesus von Nazareth, König der Juden
  • Die vier Buchstaben "INRI" stehen für den lateinischen Satz: "Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum" -
    "Jesus von Nazareth, König der Juden".

  • Der Evangelist Johannes schreibt vom Disput des Statthalters Pontius Pilatus mit den Vornehmen der Juden - Johannes 19,19f. Dieser "Titulus" wurde als Begründung für die Kreuzigung Jesus über sein Kreuz gesetzt (titulus crucis). Man muß wissen, daß das Tragen des Königtitels seit 4 v.Chr. den Juden von den Römern verboten war.

  • Die anderen Evangelisten (Matthäus 27,37, Markus 15,26; Lukas 23,38) bringen eine verkürzte Form: "Und es war oben über ihm geschrieben, was man ihm schuld gab, nämlich: "Der König der Juden" (Markus 15,269
    (Hinweis: Eine ausführliche Erörterung findest Du bei WIKIPEDIA: http://de.wikipedia.org/wiki/INRI)

  • Mit dem Titel "König der Juden" erfüllt Jesus alle Verheißungen der Heiligen Schrift im Blick auf den "Messias":

      Psalm 2:
      6 Aber ich habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berg Zion.
      7 Ich will von einer solchen Weise predigen, daß der Herr zu mir gesagt hat: Du bist mein Sohn, heute hab ich dich gezeuget.
      8 Heische von mir, so will ich dir die Heiden zum Erbe geben und der Welt Ende zum Eigentum.
      9 Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen; wie Töpfe sollst du sie zerschmeißen."

  • Das Thema "Wahrheit" war es, was den römischen Stadthalter besonders umtrieb. Das Bild von Ponitius Pilatus, das wir haben, als einem "gemeinen Mann" stimmt eben nicht. Pilatus war ein vornehmer und gebildeter römischer Politiker und dabei wohl auch schlau und diplomatisch. Er wurd im Jahre 26 auf Veranlassung von Lucius Aelius Seianus, einem Vertrauten des Kaisers Tiberius, zum Präfekten der römischen Provinz Judäa ernannt. Die Ernennung zeigt, dass Pilatus dem Ritterstand (equester ordo) angehörte. Pilatus hat die Provinz Judäa immerhin zehn Jahre lang verwaltet, was für ein großes Durchsetzungsvermögen in einer der unruhigsten Provinzen des Reiches spricht. - Im Sommer des Jahres 36 mußte sich allerdings Pilatus vor dem römischen Kaiser Tiberiuas wegen seiner Amtsübung rechtfertigen. Folgende Anklagepunkte wurden genannt: Bestechungen, Beleidigungen, Raub, Gewalttätigkeit, Zügellosigkeit, wiederholte Hinrichtungen ohne juristisches Verfahren, konstante Ausübung von extrem leidvoller Grausamkeit.
    Außer in den Passionsgeschichten wird Pilatus im Neuen Testament nur noch einmal im Lukasevangelium (Lk 13,1-2) erwähnt, das über die – auf seinen Befehl hin ausgeführte – Ermordung galiläischer Pilger berichtet.
    Dabei ging es Rom bestimmt nicht um Moral, sondern vielmehr um die Erhaltung der Pax Romana.

  • "Ich habe meinen Geist auf meinen Knecht gelegt, dass er die Wahrheit unter die Völker hinaustrage." Jesaja 42,1

  • In den Evangelien wird gezeigt, daß Pilatus das Gespräch mit diesem "Jesus", den die jüdische Obrigkeit so haßte, suchte. - Dies zeigt uns auch die politische Dimension des Königsanspruchs Jesu. Siehe dazu Königtum Jesu Christi !

Jesus Christus herrscht als König, alles wird ihm untertänig, alles legt ihm Gott zu Fuß;
aller Zunge soll bekennen, Jesus sei der Herr zu nennen, dem man Ehre geben muß.

Fürstentümer und Gewalten, Mächte, die die Thronwacht halten, geben ihm die Herrlichkeit;
alle Herrschaft dort im Himmel, hier im irdischen Getümmel ist zu seinem Dienst bereit.

(Philipp Friedrich Hiller : 1699-1769)



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