Mein Psalmenbuch

Litanei

Das Wort "Litanei" kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie "Bitte, Flehen".
Die Bitten werden von einem Vorbeter oder Kantor (kann auch eine Schola sein) vorgetragen und die Gemeinde antwortet mit einem gleichbleibenden Ruf (z.B. "Erbarme dich unser!"). Durch diese Art des "Wechselgebetes" (auch in der Form eines Gesangs) bekommt die Litanei einen einprägenden, meditativen Charakter.

Diese Art des gemeinschaftlichen Gebetes finden wir nicht nur in der christlichen Kirche; wahrscheinlich hat die Kirche diese Tradition aus dem Judentum übernommen (vgl. Psalm 136).

Diese Art des Gebetes ist vor allem in der katholischen Kirchebei Prozessionen und Andachten (z.B. Heiligen Messen) beliebt, vor allem in der Anrufung der Heiligen.
In der Orthodoxen Kirche enthält die Liturgie bis heute mehrere Litaneien, die hier auch als "Ektenien" bezeichnet werden.

Wegen des anderen Verständnisses der Messe und der Heiligen, finden wir in den protestantischen Kirchen wenige Litaneien. Eine davon ist die 1529 von Martin Luther verfasste "Deutsche Litanei" (EG Nr. 192)
Luthers Litanei, wurde unter dem Eindruck des Vormarsches der türkischen Heere auf Wien und der geistlichen Verlotterung der Christenheit in Europa verfaßt. Er hat dieses Gebet nach biblischem Vorbild auf Gott und auf Christus, als das Lamm Gottes, gestaltet.
Vergleiche dazu auch Psalm 41,5 - oder Psalm 107 oder Psalm 136.
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