[Katechismus]
Fragenbüchlein - Katechismus    (WEBSTEHLE)
In German

INFORMATIONEN ZUM KATECHISMUS

Christliche Urgemeinde - Urchristentum


" Darum wie wir die Gnade Christi und alle geistlichen Güter gemeinsam haben,
so wollen wir auch Leib und Leben, Gut und Ehre gemeinsam haben,
so daß einer dem andern mit allem diene."

(Martin Luther)

Als "Urgemeinde"
bezeichnen wir im engeren Sinn die ersten Christen nach dem Pfingstwunder, die sich unter der Leitung der Apostel in Jerusalem zusammengefunden hatten.
Die Jerusalemer Gemeinde bildete sich nach der Kreuzigung des Jesus von Nazaret in Jerusalem. Sie verkündete den Israeliten und allen übrigen Völkern die Auferstehung Jesu Christi, Vergebung der Sünden und Jesu Gebote , sich auf seine Wiederkunft (Parusie) und das damit verbundene Weltende vorzubereiten. Besonderes Merkmal: Sie verkündigte Jesus als den Messias Israels und Erlöser aller Völker.
Merkmale für die Urchristen nach Lukas sind folgende:
  • Sie blieben beständig in der Apostel Lehre, also im Glauben an die ihnen verkündete Auferstehung Jesu.
  • und in der Gemeinschaft: Die Urchristen trafen regelmäßig zusammen.
  • und im Brotbrechen: Sie hielten das Abendmahl als Fortführung der Mahlgemeinschaft Jesu und/oder im Gedenken an das letzte Mahl ihres Herrn.
  • und im Gebet: Dies beinhaltete wahrscheinlich das von Jesus selbst gelehrte Vaterunser.
  • und geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel: Sie setzten den Heilauftrag, den sie als Nachfolger Jesu erhalten hatten (Mt 10), innerhalb der Urgemeinde durch Zuwendung zu den Kranken fort.

    Apostelgeschichte Kapitel:
  • 3, 1: Die Heilung des Gelähmten
  • 4, 1: Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat
  • 4, 23: Das Gebet der Gemeinde
  • 4, 32: Die Gütergemeinschaft der ersten Christen
  • 5, 1: Hananias und Saphira
  • 5, 12: Wundertaten der Apostel
  • 5, 17: Die Apostel vor dem Hohen Rat
  • 5, 34: Der Rat des Gamaliel
    Die "Urgemeinde" in Jerusalem wird vor allem durch die nachher einsetzende Verfolgung zerstreut. So kommt es zur Ausbreitung des Evangeliums auch in anderen Teilen des Landes - und durch die Berufung des Paulus zum Apostel - bis an die Enden der Erde.

    Die Ausgestaltung der "Urchristenheit"
    als solche sehen wir dann in den Briefen des Apostels Paulus:
    Wir wissen nicht mehr viel von denen, die in Jerusalem zurückblieben. Andere Gemeinden, wie z.B. in Antiochien und Korinth oder Ephesus stehen bald in genauso großer Bedeutung für die junge christliche Kirche.

    Damit wurde auch gezeigt, daß Gottes Geist nicht "klont" (d.h. viele ganz gleiche Gemeinden beruft!), sondern vielmehr als der schöpferische Gott viele verschiedene Gemeinden zur Einheit im Geist schafft.

    Der spätberufene Paulus sah es als den Auftrag des ihm erschienen Auferstandenen an, dass das Christentum auch in der römisch-hellenistischen Welt verbreitet wurde und auch Heiden bekehrt wurden. Damit beginnt ein getrennter Weg der Christen und der Judenchristen. Paulus war der Meinung, ein an Christus glaubender Mensch müsse nicht – wie es die jüdische Tradition fordert – beschnitten sein, er müsse den mosaischen Gesetzen also nicht folgen. Errettet werde der Mensch durch dem Glauben an Jesus, den Auferstandenen – und nicht, weil er den Gesetzestexten folge. Auf dem Apostelkonzil (zwischen 44 und 49 n. Chr.) in Jerusalem wurde schließlich beschlossen, dass die Taufe genüge, um Teil der christlichen Heilsgemeinschaft zu sein. Diese Feststellung steht für die Loslösung des Christentums vom Judentum. Der Glaube an Jesus ist der "Heilsweg".

    In den ersten Jahrhunderten nach Christus verschärfte sich der Konflikt: Die Christen lasen die alttestamentarischen Prophetien als Verheißung für das durch Jesus erwirkte Heilsgeschehen. Juden und Christen entfernten sich einander zusehends - bis dann der christliche Glaube um 300 herum durch den Kaiser Konstantin Staatsreligion wurde. Damit verlor das Christentum den Zugang zu den jüdischen Geschwistern Jesu.

  • Vergleich die Schriften von Gottfried Arnold



    Zurück


    DOMINIO SERVIATIS
    WEBSTEHLE/KATECHISMUS
    Pfarrer i.R. Jakob Stehle - 72768 Reutlingen-Oferdingen