[Katechismus]
Fragenbüchlein - Katechismus    (WEBSTEHLE)
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INFORMATIONEN ZUM KATECHISMUS



Person: Gottfried Arnold

Bild von Gottfried Arnold
Arnold wurde 1666 in Annaberg (Sächsisches Erzgebirge) geboren und war Schüler Speners.
Seit 1688 stand er mit diesem in brieflichen Kontakt, der sein ganzes Leben lang nicht abriss. Spener bewog Arnold nach Frankfurt am Main zu gehen und vermittelte Arnold Stellen als Hauslehrer in Dresden (1689 bis 1693) und Quedlinburg (1693 bis 1696), wo er unter den Einfluss mystisch-spiritualistischer Frömmigkeit samt ihrer Kirchenkritik geriet. Er verzichtete ganz bewusst auf die Übernahme eines Pfarramtes und das Eingehen einer Ehe und widmete sich nun vollkommen der theologischen Schriftstellerei.
Arnold gehört zum Zweig des radikalen Pietismus. Seine Studien über das Urchristentum und sein Hinneigung zu mystischen und theosophischen Kreisen brachten ihn für längere Zeit in schroffen Gegensatz zur Theologie und Kirche seiner Zeit.

Aus dieser Stimmung heraus schrieb er seine "Unparteiische Kirchen- und Ketzerhistorie".
Er suchte nach den Wurzeln des reinen Glaubens, den er vor allem im frühen Christentum verwirklicht sah, über das er zu publizieren begann.
Er übersetzte und veröffentlichte 1696 erstmals in deutscher Sprache die 50 Homilien, die unter dem Namen des ägyptischen Wüstenmönchs Makarios tradiert wurden und ein mystisch-asketisches Christentum propagierten.
In diesem Jahr erschien auch seine erste größere Schrift Die Erste Liebe der Gemeinen Jesu Christi, ein Gegenentwurf zu William Caves' Primitive Christianity (1673). Arnold sah im Urchristentum ein Kontrastbild zur Kirche seiner Zeit mit aufrichtiger Herzensfrömmigkeit und allgemeinen Priestertum ohne Dogmenzwang, ohne klerikale Hierarchie, ohne festgelegten Kult und ohne Kirchengebäude. Schon in dieser Schrift stellt Arnold der Kirche seiner Gegenwart das Urchristentum als Idealbild gegenüber, eine vom Heiligen Geist begabte und märtyrerbereite reine Gemeinde, die durch die Konstantinische Wende und die damit aufkommende hierarchische Staatskirche mit ihrem Zwang zu Dogma und reglementiertem Kult korrumpiert worden sei.
1701 trat er jedoch in den Kirchendienst.


Bild von Gottfried Arnold

Gestorben ist er 1714 als Superintendent von Perleberg (Mark) infolge des Schreckens, als Werber während des Gottesdienstes in seine Kirche eindrangen.
Siehe Liedvers bei:
  • Frage 35 : "So zieh mich denn hinein in deinen Willen"
  • Das von ihm getextete Kirchenlied „O Durchbrecher aller Banden” findet sich heute im Evangelischen Gesangbuch (EG 388).



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