[Katechismus]
Fragenbüchlein - Katechismus    (WEBSTEHLE)
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Nichts ist mehr "fraglos" in unserer Welt


Der "Lucas-Preis" - eine bedeutende Auszeichnung der UNI Tübingen im Gedenken an den in Theresienstadt umgekommenen Rabbiner Dr.Leopold Lucas - wurde im Jahr 2010 im Januar an den Philosophen Peter L.Berger übergeben.

Der Philosoph wurde berühmt vor allem durch seinen zusammen mit thomas Luckmann verfaßten Klassiker "Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit" (1966). Berger beschäftigte sich schon führ mit Problemen der plitischen Ethik im Kontext der Globalisierung. Als Religionssoziologe prägte er den Begriff vom "häretischen Imperativ". Demnach gibt es in pluralistischen Gesellschaften keine "fraglosen religiösen Überzeugungen" mehr. Alles - so seine Theorie - ist Ergebnis bewußter Auswahlentscheidung. Nach Berger prägen pluralistische Entwicklungen in modernen Gesellschaften nicht nur die Religion, sondern alle Gewissheiten. Dies führe zum "Unbehagen in der Modernität".

Wenn stimmt, was Berger artikuliert, dann befinden wir uns in einer Welt, die von uns Entscheidungen fordert: Wir können den "fraglosen religiösen Überzeugungen" unser "Bekenntnis der Gewißheit" entgegenstellen, die nicht auf uns und unseren Wünschen und Sehnsüchten fundiert ist, sondern allein auf das WORT DER BIBEL.
Die alte Kirche hatte schon sehr bald nach Jesu Tod gewußt, daß sie in einer Welt voller Gottheiten und Religionen einen Punkt braucht, der nicht mehr "hinterfragt" wird. Und sie stellte sie den KANON zusammen - eine Zusammenstellung der biblischen Bücher, die für den christlichen Glauben verbindlich sein sollten. Diese Bücher sind nun nicht mehr kritischen Fragen unterworfen im Sinne, daß sie nicht "fraglos" sind. Gott hat in seiner Barmherzigkeit sich "offenbart" (kundgetan) und Männer des Glaubens haben dies aufgeschrieben, damit zukünftige Generationen wissen sollen, was festen Bestand hat. Dabei geht es nicht um eine Wortwörtlichkeit sondern vielmehr um den GEIST. Der Geist Gottes legt uns die Heilige Schrift aus, so daß wir wissen, was wir zum Glauben und Leben brauchen. Das wird nicht mehr hinterfragt!- Es ist nun in der Tat "frag-los"!

Dem "häretischen Imperativ" stellen Christen den "biblischen Imperativ" entgegen: "Höre - lese, der HERR ist Dein Gott!"

Jahreslosung 2010: "Jesus Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich." (Johannes 14,1)

„Ich glaube, daß Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen. Ich glaube, daß Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müßte alle Angst vor der Zukunft überwunden sein. Ich glaube, daß auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und daß es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten. Ich glaube, daß Gott kein zeitloses Faktum ist, sondern daß er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.“

(Dietrich Bonhoeffer)

Frage-Antwort-Katechismus


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