INFORMATIONEN ZUM KATECHISMUS

Allgemeines Priesteramt

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Priestertum aller Gläubigen

"Des Priesters Lippen sollen die Lehre bewahren,
daß man aus seinem Munde Weisung suche; denn er ist ein Bote des Herrn."
(Maleachi 2,7)

Martin Luther:
"Was aus der Taufe gekrochen ist,
das kann sich rühmen, schon zum Priester, Bischof und Papst geweiht zu sein,
obwohl es nicht einem jeden ziemt, solch Amt zu üben."
" ... Wenn wir auch alle Priester sind, so können und sollen wir doch darum nicht alle predigen oder lehren und regieren."

Presbyter = von griech. presbyteros - Ältester.

In der Antike war der Presbyter ein bürgerlicher oder sakraler Beamter.

In der christlichen Urgemeinde verstand man unter dem Presbyter den Leiter einer christlichen Ortsgemeinde, der gottesdienstliche Aufgaben wahrnahm.

Presbyterium bezeichnet in der katholischen Kirche:

einmal den Altarraum an der Ostseite der Kirche mit dem Stuhl für den Bischof und den seitlich angeordneten Plätzen für den Klerus.

In einem zweiten Sinne bezeichnet das Wort "Presbyterium" die Gemeinschaft der Priester eines Bistums. In diesem Sinne trägt das Presbyterium eine Mitverantwortung für die Leitung des Bistums. Diese Mitverantwortung wird vor allem durch den Priesterrat wahrgenommen.

In der reformierten Kirche bezeichnet "Presbyterium" die Versammlung der "Ältesten" (Kirchengemeindräte).

Nun wäre es aber nicht neutestamentlich, würden wir jetzt die Priester, "Priester sein lassen!" und uns weiter um Gottes Sache (Lehre und Weisung) nicht kümmern. Sind wir nicht alle zu so einem Priesterdienst berufen? Sind wir nicht stolz auf das "Priestertum aller Gläubigen"?:

Die Eltern und Erzieher;

Die Kirchengemeinderäte und Mitarbeiter/innen;

Politiker, Richter und Ausbilder! Ja, allen gilt dieses Wort, die Verantwortung für Menschen tragen!

Aus der Jüngerschaft Jesu (den Aposteln) entstanden mit der Zeit auch andere Ämter. Den Anfang dieser Entwicklung sehen wir in der Berufung der "Diakone" in der Apostelgeschichte.
Wir hören bei Paulus, daß er - in der Verantwortung den neugegründeten Gemeinden gegenüber - "Älteste" einsetzte. (Phil. 1:1)

Die katholische Tradition betont die priesterlichen und sakramentale Aspekte des "Priesteramtes", während die protestantischen Kirchen die Verkündigung und Lehre in den Mittelpunkt stellen.

In der letzten Zeit haben viele protestantische Kirchen auch Frauen zum Pfarrdienst ordiniert. Die römisch-katholischen und orthodoxen Kirchen lehnen die Frauenordination generell ab; Anglikaner, oder Episcopalians, sind in dieser Frage gespalten. Geht man vom "allgemeinen Priesteramt" aller Gläubigen aus, so kann wohl nichts gegen das Amt von "Pfarrerinnen" gesagt werden. Sieht man aber in das Neue Testament, so ergeben sich aus den Paulusaussagen doch wohl Anfragen an solch eine Praxis.