DEM BIBLISCHEN ZEUGNIS VERPFLICHTET

WILLKOMMEN AUF DER HOMEPAGE VON
Pfarrer i.R. Jakob Stehle
Mein Psalmenbuch
Psalmstudie: PSALM 78
Geschichts-Psalm




A u s w a h l







Der Text
  • Psalm 78
    Top


    Lesevorschlag
    Lese auch:
  • Bibel


  • Top


    Gedanken zum Psalm

    Dies ist ein GESCHICHTSPSALM. Der hat zum Inhalt die Schuld, das Gericht und die Gnade in Israels Geschichte. Vergleiche dazu auch den Psalm 106.
    Der Psalm stellt "eine Unterweisung Asafs" dar.

    Um sich in die 72 Verse einlesen zu können, wird die Stropheneinteilung der hebräischen Bibel als Gliederung genommen:
    • Verse 1-4:
      In einem langen Aufruf stellt Asaf seine Absichten mit dieser Unterweisung vor. Er ruft das Volk auf, seiner Rede das Ohr zu öffnen - er will Geschichten verkünden "aus alter Zeit". Diese hat er sich nicht ausgedacht sondern selber von den Vätern gehört.
      Es ist ja Aufgabe des Volkes Gottes, dem "kommenden Geschlecht" den Ruhm des HERRN und seine Macht und Wunder, die er getan hat, zu erzählen.
      Siehe dazu auch 2.Mose 13,14 und 5.Mose 4,9.10.

    • Verse 5-11:
      1.Teil: Vers 5-7a: Gott hat unter seinem Volk ein "Zeugnis" und ein "Gesetz" aufgerichtet. Dies sollen sie ihren Kindern lehren, damit die Nachkommen es lernen. Das Ziel ist, daß sie "setzen auf Gott ihre Hoffnung und nicht vergäßen die Taten Gottes, sondern seine Gebote hielten" - und nicht widerspenstig seien, wie ihre Väter.
      2.Teil: Vers 7b-11: Nun wird von der Abtrünnigkeit und dem Ungehorsam des Volkes Gottes berichtet. Ihr Herz war "nicht fest" und ihr Geist "war nicht treu an Gott".
      Als Beispiel wird der Abfall Ephraims angeführt (Richter 2,11-13). Sie hielten den Bund Gottes nicht und wandelten nicht in seinem Gesetz. Im Streit waren sie verzagt und vergaßen Gottes große Taten und Wunder.

    • Verse 12-16:
      In diesem Abschnitt werden die Taten und Wunder Gottes aufgezählt:
      • Er zerteilte das Meer und ließ sein Volk durchziehen.
      • Er leitete sie mit einer Wolke am Tag und einer hellen Feuer des Nachts!
      • Er spaltete die Felsen in der Wüste und gab ihnen Wasser.

    • Verse 17-31:
      Dagegen wird nun Israels Untreue aufgelistet:
      • Sie sündigten und empörten sich in der Wüste gegen den Höchsten.
      • Sie versuchten Gott und forderten Speise für ihre Gelüste.
      • Sie redeten gegen Gott mit spöttischen Fragen - "Wasser gab er uns, wird er uns auch Brot und Fleisch geben?"
      • Sie glaubten nicht an Gott und hofften nicht auf ihn.
      So kam Gottes Zorn über sie - und doch schenkte er ihnen "Manna" (aus dem Himmel) - das "Himmelsbrot", das auch "Brot der Engel" genannt wird (Vers 23-24).
      Und er gab ihnen Fleisch: "Vögel wie Sand am Meer" (Vers 27-28).
      Sie aßen und wurden satt (wohl ohne Gott die Ehre zu geben) - und so kam Gottes Zorngericht über sie.

    • Verse 32-39:
      Die Geschichte der Sünde des Volkes ging weiter: "Sie glaubten nicht an seine Wunder!"
      Erst wenn in ihrer Vergänglichkeit der Tod unter sie kam, suchten sie Gott und fragten wieder nach ihm.
      In ihrem Leid dachten sie an Gott, "ihren Hort und Gott, der der der Höchste ist, ihr Erlöser" (Vers 35).
      Aber auch das war nur für kurze Zeit und "sie betrogen ihn mit ihrem Munde und belogen ihn mit ihrer Zunge." - Ihr Herz hing nicht fest an Gott und sie hielten nicht seinen Bund.

      Gott aber war barmherzig und vergab die Schuld - und vertilgte sie nicht" (Vers 38). Seinen Zorn und seinen Grimm wandte er ab von ihnen. Gott wußte, daß "sie Fleisch sind, ein Hauch, der dahinfährt und nicht wiederkommt" (Vers 39).

    • Verse 40-55:
      Asaf klagt über den Ungehorsam des Volkes und ihren Trotz in der Wüste. Immer wieder versuchten sie Gott. Sie dachten nicht an Gottes große Erlösungstat in Ägypten, wie er dort große Wunder (durch Mose) tat. Es werden die Plagen aufgeführt, die Gott über Ägyptenland hat kommen lassen:
      • Er hat Ströme und Flüsse in Blut verwandelt.
      • Er sandte Ungeziefer und Frösche.
      • Er sandte Raupen und Heuschrecken.
      • Er sandte Hagel und schlug die Bäume mit Schloßen.
      • Er gab das Vieh dem Hagel preis und ihre Herden dem "Wetterstrahl".
      • Und er sandte "eine Schar Verderben bringender Engel".
      • Er gab ihr Leben der Pest preis - und schlug alle Erstgeburt in Ägypten.
      Seinem Volk jedoch gab Gott die Freiheit: Er ließ sie ausziehen und leitete sie sicher. Ihre Feinde wurden im Meer bedeckt.
      Und Gott brachte sie zum heiligen Berg Gottes. Er vertrieb Völker vor ihnen und verteilte deren Land ihnen als Erbe.

    • Verse 56-64:
      Nun war das Volk im Land und trotzdem versuchten sie Gott und wichen von ihm zurück und wurden treulos. Sie erzürnten ihn mit ihren "Höhen" (Götzen-Opferstätten).
      Und wieder entbrannte der Zorn Gottes und sein Grimm. Er verwarf Israel und gab seine Wohnung in Silo "dahin" - den Ort seiner "Gegenwart unter den Menschen" (Vers 59).
      Er gab sie in Gefangenschaft - seine "Herrlichkeit" (die Bundeslade) in die Hand des Feindes. Das Volk kam im Krieg um und die junge Mannschaft fraß das Feuer, so daß die Jungfrauen keinen Mann bekamen.
      Ihre Priester fielen durch das Schwert. Die Witwen konnten die Toten nicht beweinen.

    • Verse 65-72:
      Und wieder erwachte Gottes Barmherzigkeit. Er schlug die Feinde. So verwarf er das "Zelt Josefs" und erwählte sich den Stamm JUDA, den Berg Zion (den er liebhatte).
      Dort baute er sich sein Heiligtum und erwählte seinen Knecht DAVID. Er holte ihn von den Schafhürden, "daß er sein Volk Jakob weide und sein Erbe Israel".

      "Und er weidete sie mit aller Treue und leitete sie mit kluger Hand." (Schlußvers - 72)


    Top


    Bedeutung für heute
    • Atemberaubend ist diese Geschichtsdarstellung: auf der Seite des Volkes immer wieder neue Schuld; auf der Seite Gottes immer wieder neue Vergebung und Gnade.
    • Gottes "Zielpunkt" war der Stamm JUDA, der ZION und sein Knecht DAVID.
    • Gott will, daß sein Volk ihn erkenne: als ihr Hort, als der Höchste, als ihr Erlöser (Vers 3).
    • Das Fazit dieser Geschichtsschau: "Er aber war barmherzig und vergab die Schuld und vertilgte sie nicht." (Vers 38)
    Top



    Memorieren - Einprägen
    27.März
    Psalm 78,1-16

    Überschrift: "Schuld, Gericht und Gnade in Israels Geschichte"
    Vergleiche auch Psalm 106
    Geschichtspsalm"
    72 Verse : Eine Unterweisung Asafs.

    Anfang:
    "Höre, mein Volk, meine Unterweisung, neiget eure Ohren zu der Rede meines Mundes!"

    Letzter Vers:
    "Und er weidete sie mit aller Treue und lehrte sie mit kluger Hand."

    Besonderheit:
    1. Geschichtspsalm: "... und Geschichten verkünden aus alter Zeit" (Vers 2)
    2. "Wir verkündigen dem kommenden Geschlecht den Ruhm des HERRN und seine Macht und seine Wunder, die er getan hat." (Vers 4)
    3. In den Versen 3 - 10 wird auf die Notwendigkeit der "Tradition" (Weitergabe der Erfahrungen der Väter mit Gott) hingewiesen. - Das Ziel ist, "dass sie setzen auf Gott ihre Hoffnung" (V.7)
    4. Ab Vers 12 werden die "Wundertaten Gottes" aufgezählt. - obwohl das Volk Gottes immer wieder sündigte!
    5. Das Manna wird als "Brot der Engel" bezeichnet (Vers 25)
    6. Gott wird als Israels "Hort" und als "Erlöser" bezeichnet (Vers 15)
    7. Israels ständiger Abfall führte zur Bestrafung - so wurde Josef und der Stamm Ephraim verworfen aber dafür der Stamm Juda und den Berg Zion erwählt: Vers 68
    8. Gott erwählte seinen Knecht David (Vers 70)


    Memorieren - Einprägen
    28.März
    Psalm 78,17-31
    Siehe oben!



    Memorieren - Einprägen
    29.März
    Psalm 78,32-55
    Siehe oben!



    Memorieren - Einprägen
    30.März
    Psalm 78,56-72
    Siehe oben!



    Überblick zur Einordnung:
  • Psalmen-Kapitel-Übersicht
  • Jahresleseplan zum Psalter


    Top

    <<< Psalm 77 Index >> Psalm 79



    Siehe auch:
    Christus
    ADAM



    Zurück
  • Letzte Änderung:
    Der Webmaster
  • Zurück - Psalmen - Psalter
  • Psalmstudien - Index



    Impressum