Prinz Eugen

Melodie - 264KB MP 3 - Leipzig 1719

Leipzig 1719

Prinz Eugenius, der edle Ritter,
Wollt' dem Kaiser wied'rum kriegen
Stadt und Festung Belgarad.
|: Er ließ schlagen einen Brukken,
   Daß man kunnt' hinüberrucken
   Mit'r Armee wohl vor die Stadt. :|

2. Als der Brucken war geschlagen,
Daß man kunnt' mit Stuck und Wagen
Frei passiern den Donaufluß,
|: Bei Semlin schlug man das Lager,
   Alle Türken zu verjagen,
   Ihn'n zum Spott und zum Verdruß. :|

3. Am einundzwanzigsten August soeben
Kam ein Spion bei Sturm und Regen,
Schwur's dem Prinzen und zeigt's ihm an,
|: Daß die Türken futragieren,
   So viel, als man kunnt' verspüren,
   An die dreimalhunderttausend Mann. :|

4. Als Prinz Eugenius dies vernommen,
Ließ er gleich zusammenkommen
Sein' Gen'ral und Feldmarschall.
|: Er tät sie recht instruieren,
   Wie man sollt' die Truppen führen
   Und den Feind recht greifen an. :|

5. Bei der Parol' tät er befehlen,
Daß man sollt' die Zwölfe zählen,
Bei der Uhr um Mitternacht.
|: Da sollt' all's zu Pferd aufsitzen,
   Mit dem Feinde zu scharmützen,
   Was zum Streit nur hätte Kraft. :|

6. Alles saß auch gleich zu Pferde,
Jeder griff nach seinem Schwerte,
Ganz still rückt' man aus der Schanz'.
|:Die Musketier' wie auch die Reiter
   Täten alle tapfer streiten:
   's war fürwahr ein schöner Tanz! :|

7. Ihr Konstabler auf der Schanzen,
Spielet auf zu diesem Tanzen
Mit Kartaunen groß und klein;
|: Mit den großen, mit den kleinen
   Auf die Türken auf die Heiden,
   Daß sie laufen all' davon! :|

8. Prinz Eugenius auf der Rechten
Tät als wie ein Löwe fechten,
Als Gen'ral und Feldmarschall.
|: Prinz Ludewig ritt auf und nieder'.
   Halt't euch brav, ihr deutschen Brüder,
   Greift den Feind nur herzhaft an! :|

9. Prinz Ludewig, der mußt' aufgeben
Seinen Geist und junges Leben,
Ward getroffen von dem Blei.
|: Prinz Eugen war sehr betrübet,
   Weil er ihn so sehr geliebet,
   Ließ ihn bring'n nach Peterwardein. :|

Dux Eugenius, eques purus,
Caesari recup(e)raturus
Urbem, arcem Belgradi
In Danuvio pontem fecit,
Per quem copias traiecit
Ante moenia oppidi.

Ponte facto sine claustro
Possunt cum tormento, plaustro
Transgredi Danuvium.
Ad Semunum tum vallantur,
Inde Turci ut pellantur,
Quis sic fit ludibrium.

Et coorta tempestate
In Augusto accurate
Sunt allata nuntia:
Turcos mondo pabulari,
Quantum posset vestigari,
Ter centena milia.

Quod Eugenius ut audivit,
Tum legatos arcessivit
Ilico cum ducibus.
Diligenter hos docere,
Ut deberent signa ferre
Et prodesset impetus.

In contione est mandatum:
Praestet quisque se paratum
Ipsa nocte media!
Cuncti equis tunc versentur,
Ut cum hoste proelientur,
Quorum vis sit propria!

Equis ilico vehuntur
Atque gladii stringuntur,
Exeunt tum taciti.
Strenuum se praebet pedes
Et virtute certat eques,
Cuncti rixae cupidi.

Libratores super vallum
Adiuvantes ludum malum
Iaciunt librilia:
Glandes parvas et immanis
Turcis mittunt ac paganis,
Ut spargantur in fuga.

Dux Eugenius tegit latus
Velut leo proeliatus,
Generalis maximus.
Ludovicus clamat late:
"O Germani, depugnate
Hostem quemque funditus!"

Ludovicus est privatus
Vita, nondum diu natus:
Plumbo ictus cecidit.
Dux Eugenius valde dolens
Atque illum valde colens
Cis Danuvium sepelit.

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