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"Dem Vierten?"
"Dem Ersten der Tod. Dem Zweiten die Not. Dem Dritten das Brot."
Es gibt viele Gründe, welche unsere Ahnen, die Gründer des Stammes der Donauschwaben, veranlaßt haben, ihre Urheimat zu verlassen. Sicherlich war es nicht allein Abenteuerlust. Eine Sumpfwüste erwartete unsere Vorfahren. Fieber und andere Krankheiten dezimierten die Ansiedler. Durch zähe Pionierarbeit, unter großen Entbehrungen und Not schufen unsere Alten ein blühendes Land. "Dem Dritten das Brot!".
Pioniergeist, Fleiß, Ausdauer, Gottesfurcht, Treue zur Obrigkeit, Treue zum Deutschtum und nicht zuletzt irdische Güter waren unser Erbe; das Erbe unserer Donauschwaben.
Ich kann und will hier nicht untersuchen, ich könte auch nichts belegen, ob es ein Fehler unserer Vorfahren war, aus ihrer Heimat auszuwandern. Sie haben im Vertrauen auf die Obrigkeit ihre Geborgenheit in der Sippe verlassen und sind in die Fremde gezogen. Nicht als Eroberer sind sie gekommen, nein, als Arbeiter kamen sie. In den beiden Vielvölkerstaaten - Österreich-Ungarn und danach im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, dem späteren "Jugoslawien" - haben sie, unsere Vorfahren und wir, ihre Nachkommen, ihre Sprache, ihre Sitten und Gebräuche erhalten.
Genau solches haben die anderen Völker, im gleichen Gebiet und zur gleichen Zeit, auch getan. Ungaren, Rumänen, Slowaken, Rusnjaken, Serben, Kroaten, Slowenen, Ziegeuner und viele andere mehr, alle haben sie ihre Eigenarten, eben ihre Sprache, Sitten und Gebräuche auch erhalten. Der Südosten und auch der Osten sind kein Schmelztiegel gewesen wie dieses die Vereinigten Staaten von Amerika sind. Aus der Tatsache, daß wir Donauschwaben Deutsche geblieben sind, kann man uns keinen Strick drehen, sollte man meinen.
Es ist anders gekommen. - Dem Vierten Neid, Hass, Falschheit, Mord und Vertreibung. Unser ererbtes Gut sollte der Anlaß für unseren Untergang sein.
(Erhard Baumung - Mramoraker Bildband, Seite 34)
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