57. Mramoraker Kirchweih (27.9.2009)

Projekt Mramorak trägt reichlich Früchte

Horb-Bildechingen. In Sindelfingen fand am Sonntag das Kirchweihfest der Donauschwaben statt. Aus diesem Grund ist auch eine Delegation aus Mramorak, einer Gemeinde aus dem Kreis Kovin in Serbien, zu Gast bei ihren Bildechinger Freunden.

Bürgermeister Dragan Jankov nutzte das christliche Treffen, um gleichzeitig einen Gegenbesuch in dem Horber Teilort zu machen. Bereits im Vorjahr besuchte eine Abordnung der Stadt Horb die ehemalige Heimat von Gemeinde- und Ortschaftsrat Peter Zimmermann. Die Wiedersehensfreunde war daher groß, und Ortsvorsteher Michael Laschinger hatte extra die Bildechinger Fahne am Rathaus hochziehen lassen. Auch die Bürgervitrine im Foyer des Rathauses war mit Andenken und Mitbringseln aus der ehemals jugoslawischen Republik bestückt. »Ehre, wem Ehre gebührt«, so die Begründung von Laschinger.

Bürgermeister Peter Rosenberger begrüßte seinen Bürgermeisterkollegen aufs Herzlichste. Für ihn war von vorne herein klar, dass dieser Empfang nur im Bildechinger Rathaus stattfinden konnte, denn dieses völkerverbindende Treffen ist einzig und allein das Werk von Peter Zimmermann. Ihm ist zu verdanken, dass die Beziehungen der beiden Orte zustande gekommen ist und sein Projekt »Mramorak« trägt schon reichlich Früchte.

Peter Zimmermann, in dem kleinen serbischen Ort mit rund 2400 Einwohnern geboren, baut dort gerade, ehrenamtlich und auf eigene Kosten, eine einfache Kapelle. Rosenberger betonte, dass oft die große Politik nicht vermag, was im Kleinen bestens funktioniert. Er bezeichnete seinen Partei- und Duzfreund Zimmermann als »schaffig«. Für Peter Zimmermann, der lieber aus der zweiten Reihe heraus wirkt, war dies zu viel des Lobes und er wollte es gleich an andere Stellen weiterverteilen. Aber da hatte er die Rechnung ohne Rosenberger gemacht. »Lass einfach mal das Lob stehen, du hast es verdient«, fuhr er dem kleinen Mann mit den fleißigen Händen in die Parade.

Dragan Jankov war völlig perplex von so viel Gastfreundschaft, die ihm und seiner Frau entgegengebracht wurde, wie er in seiner kurzen Rede betonte. Er würde gerne mehr Zeit in Horb verbringen und wünscht sich ein Europa ohne Grenzen, die es jedermann erlaubt, ohne Visum zu reisen. Jankov, der bereits von Michael Laschinger und Peter Rosenberger mit Gastgeschenken bedacht wurde, kam auch nicht mit leeren Händen. Offiziell gab es eine Urkunde, inoffiziell für die beiden ein Fässchen Wein aus dem bürgermeistereigenen Weinstock. Laschinger konnte sich erinnern, dass sie beim Besuch in Mramorak schon ordentlich einen von diesem Wein gebechert hätten, wie er launig anmerkte.

Bevor das Büfett freigegeben wurde, bedankte sich Peter Zimmermann noch in bewegten Worten für den freundlichen Empfang, den man seinen Freuden gemacht habe und die damit verbundene Ehre, die man ihm damit erwiesen hat.

Neben Vertretern des Ortes, sei es aus kirchlicher, gesellschaftlicher oder kommunalpolitischer Sicht kam auch Pfarrer i.R. Jakob Stehle nach Bildechingen. Stehle, selbst vor 67 Jahren in Mramorak geboren, kam über Linz nach Deutschland und lebt und arbeitete in Kirchentellinsfurt. Seit über 20 Jahren ist er bei den donauschwäbischen Festen als Seelsorger dabei und freut sich, dass er auch zu dieser Begegnung und zum Kirchweihfest am Sonntag eingeladen wurde.

Von Peter Morlok
Schwarzwälder Bote Mediengesellschaft mbH
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