57. Mramoraker Kirchweih (27.9.2009)

Predigt-Ansprache (Monatsspruch für September 2009): 27.9.2009


1.Chorgesang – Mosbacher Chor

„Wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz.
(Lukas 12,34)

Liebe Mramoraker Landsleute, liebe Gemeinde!
(1)
Das, was wir im großen Stil an Reden Jesu bei Matthäus in der „Bergpredgt“ finden, finden wir hier bei Lukas im 10 und 11 Kapitel.
So beginnt das 11. Kapitel mit dem Vaterunser und geht dann über in das Gleichnis vom „Bittenden Freund“. Lukas berichtet anschließend von der Macht Jesu über die bösen Geister und den Seligpreisungen Jesu: „Ja, selig sind, die das Wort Gottes hören und bewahren.“ (Lukas 11,28).
Es folgen aber auch die ernsten Worte gegen über den „Blinden im Blick auf das Evangelium“ und der Aufruf zum furchtlosen Bekennen.

Dann wird das Thema Reichtum angeschnitten mit der Warnung gegenüber der Habgier und es folgt das uns allen bekannte Gleichnis vom reichen Kornbauer, das ausmündet in den Aufruf:

„Trachtet vielmehr nach dem Reich Gottes, so wird euch das alles zufallen“ und der Zuspruch Jesu an die Seinen „Fürchte dich nicht, du kleine Hherde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben.“ (Lukas 11,32)

Und das alles mündet sozusagen aus in einen Kernsatz – den Satz, der uns als Monatsspruch für September 2009 gegeben ist: „Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein!“

(2)
Ihr Lieben,
ich habe den Zusammenhang dieses kurzen Satzes deshalb so ausführlich geschildert, damit wir zunächst einmal den Unterschied begreifen zwischen den „Schätzen dieser Welt“ und dem „Schatz des Reiches Gottes“.

Von den Schätzen dieser Welt hören wir täglich und erleben es auch täglich. Dabei sind wahrlich nicht die „Lebensnotwendigkeiten“ gemeint. Gott ist ja der Schöpfer dieser Welt und der Schöpfer unseres Lebens. Er weiß, dass wir Essen und Trinken, Haus und Hof, Weib und Kind und alle Güter (wie Martin Luther es formuliert hat) brauchen.
Unter den Schätzen dieser Welt ist vielmehr im biblischen Sinn „Hab und Gut ohne Gott“ gemeint. Die Bibel nennt es den „gottlosen Reichtum“.
In unserer heutigen Zeit der Finanzkrise würden wir sagen, es ist der „Raubtierkapitalismus“ gemeint, der das Geld nicht als „Lebens-Mittel“ ansieht, sondern als Mittel zur sinnlosen Bereicherung. Und das in einem solchen Fall das Herz eben nicht beim Mitmenschen und schon gar nicht bei Gott ist, das ist offenkundig.

(3) Nun redet aber Jesus von dem „Schatz des Reiches Gottes“.
In diesem Schatz ist das „Recht“ und es ist die „Liebe“ zu Gott und dem Nächsten (vgl. Lukas 11,42). Der Schatz des Reiches Gottes umfasst also die „Ehre Gottes“ wie auch die „Liebe zu dem Nächsten“.

Vielleicht, dass dieser Schatz am besten mit der Bitte aus dem Vaterunser umschrieben werden kann:
„Vater! Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme.
Unser tägliches Brot gib uns Tag für Tag
Und vergib uns unsre Sünden;
Denn auch wir vergeben allen, die an uns schuldig werden.
Und führe uns nicht in Versuchung.“
(So die Widergabe des Vaterunsers bei Lukas!)
(4)
Liebe Gemeinde,
brauchen wir wirklich mehr in dieser Welt an „Schätzen“, als das tägliche Brot und die Vergebung unserer Sünden?
Brauchen wir mehr an „Schätzen“, als dass die Menschen untereinander vergeben und sich leben lassen? Brauchen wir mehr als die Führung Gottes in guten und in bösen Zeiten?

Wo wir diesen Schatz suchen, da ist unser Herz bei Gott und da finden wir den „Schatz des Reiches Gottes“, der in Christus Jesus Mensch geworden ist uns Menschen zu Gute.

So lasst uns das Wort Gottes hören, das uns auf diesen Schatz zuführt und lasst unser Herz da sein – bei Gott – Gott zur Ehre und uns, und den Menschen, zum Segen. Amen

2.Chorgesang – Mosbacher Chor




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