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Mramoraker Jubiläumskirchweih - 22. September 2012
Bändel-Klein
Grußwort von OB Rosenberger

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Heimatortsgemeinde Mramorak,

Baden-Württemberg feiert in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag und es freut mich, dass auch Sie, liebe Mramoraker, in diesem Jahr auf 60 Jahre Heimatortsgemeinde Mramorak zurückblicken können.

60 Jahre Kirchweihtreffen - das ist wahrlich eine lange Zeit. Trotz der Vertreibung aus der Heimat war ihre Zusammengehörigkeit so ausgeprägt, dass Sie diese Gemeinschaft all die Jahre aufrecht erhalten und gepflegt haben.

Heimat – so habe ich einmal gelesen – Heimat ist, wo wir unseren Lebensfaden festgemacht haben. In dieser Definition schwingt auch etwas Aktives mit: Wir sind nicht nur durch die Geburt oder das Aufwachsen irgendwo verwurzelt, wir verwurzeln uns auch selber. Heimat in diesem Sinne hat nicht nur etwas mit Landschaften, mit Sprache und Kultur zu tun, sondern auch mit Menschen, zu denen wir eine vertrauensvolle Beziehung entwickeln, und mit Aufgaben, die uns fordern und erfüllen. Genau dies erfüllt Ihre Gemeinschaft seit 60 Jahren. Im Jahr 1952 startete die Mramoraker Kirchweihtradition in der neuen Heimat.

Gewiss, es ist nicht leicht, seinen Lebensfaden wieder neu festzumachen. Und es fällt wohl besonders schwer, wenn diese Lebensänderung nicht aus freiem Entschluss erfolgte, sondern einem aufgezwungen wurde. Es dauert in jedem Fall, bis die Fremde einem vertraut wird, und es dauert noch länger, sich wieder irgendwo zu Hause zu fühlen. Bei aller Wehmut über den Verlust der ursprünglichen Heimat freut es mich, dass Sie alle immer wieder nach den eigenen Wurzeln fragen. Nach den eigenen Wurzeln fragen bedeutet, etwas über sich selbst zu erfahren. Und erst dieses Wissen ermöglicht es einem auch, sich mit den eigenen Traditionen und der eigenen Geschichte auseinander zu setzen, um so seinen eigenen Platz zu finden.

In 60 Jahren Kirchweihtreffen haben Sie altes Brauchtum und die eigene Geschichte lebendig gehalten. Sie pflegen mit Ihren regelmäßigen Treffen die Traditionen, weil sie etwas bewahren möchten, was Ihnen wichtig ist, und weil sie wissen, dass das Heute ohne das Gestern nicht verständlich ist.

Leider konnte ich bei Ihrer Jubiläumsfeier aus terminlichen Gründen nicht dabei sein. Daher möchte ich Sie auf diesem Wege ermuntern, auch weiterhin Ihre Traditionen und Ihre eigene Geschichte zu bewahren und wünsche Ihnen alles Gute für die Zukunft.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Peter Rosenberger
Oberbürgermeister

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