DEM BIBLISCHEN ZEUGNIS VERPFLICHTET
Jakob Stehle, Pfarrer i.R.

AUF EIN WORT

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Laß dein Brot über das Wasser fahren

Ohne "Ergebnisberechnung"

Wir sind ja heute alle gewohnt vom "Input" und "Output" zu reden, d.h. wer etwas ernten will, der muß säen; wer an der Börse etwas gewinnen will, der muß Kapital einsetzen.

Entspricht das Ergebnis unseres Einsatzes nicht unseren Erwartungen, dann war es eine "Fehlinvestition". Die Folgerung ist: Da setze ich nichts mehr ein. Das bringt ja nichts.

Ein Wort der Bibel hat mich schon seit vielen Jahren beschäftigt, es ist das Wort aus dem Prediger (Kapitel 11,1), wo es heißt:
"Laß dein Brot über das Wasser fahren; denn du wirst es finden nach langer Zeit!"
Ist es nicht genau so mit vielem, was wir in der kirchlichen Arbeit tun?

  • Ich denke da an die Konfirmandenarbeit. Jahr um Jahr haben wir junge Menschen im Konfirmandenunterricht. Wir bemühen uns, ihnen die Botschaft von Jesus Christus zu sagen und sie zum Glauben und Leben in der christlichen Gemeinde anzuhalten. - Das Ergebnis (jedes Jahr!): Nach der Konfirmation sehen wir sie nicht mehr. Immer wieder werden, weil man glaubt, etwas falsch zu machen, neue Konzepte angepriesen und erprobt. Viel Gutes (das darf man auch sagen) wurde dabei entwickelt. Und das Ergebnis?

  • Und ich denke an den neusten Trend: Die Gute Nachricht in das Internet zu setzen. Immer wieder neu staune ich über die vielen guten Ideen und Angebote der verschiedenen Kirchen, Gruppen und Kreise und Institutionen - auch der Pfarrer. Und was kommt raus? Dabei spielt da zunächst gar nicht die Anzahl der "Klicks" eine Rolle, sondern vielmehr die Frage, was denn dadurch positiv ausgelöst wird.

    Wir wissen es nicht. Nur manchmal bekommt man eine Rückmeldung.

    Da hinein höre ich nun dieses Bibelwort vom Brot, das man über das Wasser fahren lassen soll. Es ist ein Wagnis - so ein Wagnis, wie auch beim Sämann, der den Samen mit vollen Händen ausstreut und nicht weiß, wo es aufgeht und wo es Frucht bringt.

    Und es kommt doch zur Frucht!
    "... denn du wirst es finden nach langer Zeit"

    In dieser Hoffnung arbeite ich - auch im INTERNET!

    Ihr Jakob Stehle, Pfarrer i.R.







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