EVANGELISCHE GLAUBENSTHEMEN - KIRCHENTELLINSFURT
Pfarrer Jakob Stehle

AUF EIN WORT

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Schlosskirche in Stuttgart


Erste evangelische Kirche in Württemberg

Nach Einführung der Reformation im Herzogtum Württemberg mußte eine neue liturgische Form gefunden werden, in dessen Rahmen der lutherische Gottesdienst gefeiert werden konnte.

Im Alten Schloß bot sich dafür eine Chance. Die Tafel am Eingang zur Schloßkirche weißt darauf hin.

Nun fragt man sich: Warum eine neue Form?
Vielleicht erinnerte man sich an die Worte Jesu, daß man neuen Wein in neue Schläuche gießen müsse, sonst würden Inhalt und Form zerstört.

Ich habe mich gefragt, ob wir aus jenem mutigen Tun damals etwas hören und lernen sollten für die Zeit heute.

So wird ja immer wieder gesagt, man bräuche "neue Gottesdienste"! Ist es vielleicht vielmehr so, daß wir eine ganz neue liturgische Form brauchen, um für die Menschen unserer Zeit den rechten Zugang zu finden?

Und damit (so denke ich!) habe ich gleich einen gewaltigen Denkfehler gemacht. Damals war es das EVANGELIUM (also der Inhalt für den Raum), der die Notwendigkeit gab, einen neuen Raum zu schaffen. Ist man sich heute bei allen Neuerungen überhaupt noch klar, was das Evangelium ist? Das verändert sich doch nicht im Laufe der Jahrhunderte. Aber wir sollten unseren Raum verändern - vielleicht heute nicht so sehr den Gottesdienstraum als unser eigenes Leben.

Nur ein Beispiel zu nennen: Finden wir wieder zurück zum biblischen Glauben, daß nämlich der Sonntag letztlich nicht uns gehört, sondern uns von Gott zur Verfügung gestellt wird zur Ruhe und zur Besinnung - und, nach reformatorischem Verständnis - "Gottes Wort gerne hören und lernen"?

Wenn uns das nicht gelingt, dann helfen auch keine neuen Räume.









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