EVANGELISCHE GLAUBENSTHEMEN - KIRCHENTELLINSFURT
Pfarrer Jakob Stehle

AUF EIN WORT

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Ende des Kirchenjahrs

Am Ende des Kirchenjahres befassen wir uns mit den "letzten Dingen", d.h. mit dem Ende dieser Welt, mit ihrem Gericht, und dem, was auf unser eigenes Ende folgt.

Die Evangelien berichten uns, wie Jesus über die "letzten Dinge" gesprochen hat - wir bezeichnen diese Texte als "Rede über die Endzeit"
(Matthäus 24-25 / Markus 13 / Lukas 21) Das Ende des Kirchenjahres ist ein Zeichen dafür, dass der Tag des Herrn nahe ist. Manche Ereignisse, die seit Beginn der Kirche geschehen sind und von denen uns berichtet wird, hat uns Christus geweissagt als Zeichen auf die Nähe Seines Tages.

Durch die Heilige Schrift und das, was sie über das Ende sagt, wird uns vor Augen geführt, dass wir uns auf einem Weg befinden, der an ein Ende kommt:
  • Keiner kann hier bleiben!
  • Keiner kann sich vor dem Ende drücken!
  • Keiner hat eine "Bleiberecht" hier!

    Die Vergänglichkeit allen Lebens läßt uns aber auch nach dem Ziel fragen.

    Wo aber Tod, Gericht und Ewiges Leben in diesen letzten Wochen des Kirchenjahres besonders betont sind, da kommt auch die Frage auf, wie wir in all dem bestehen werden. Und damit kommen wir auch zum Thema der Buße und des Fastens, als Zeichen der Einsicht und der Reue.

    Die Nähe zum Advent und die Thematik der letzten Sonntage des Kirchenjahres machen uns aber auch deutlich, dass auch in der Ankündigung des Gerichts der Kommende gefeiert wird als der, der uns alle erlösen will - der uns die Erfüllung des Heils bringt, auf die die Gemeinde Jesu so sehnlich wartet.
    Für diese "Hoffnung" steht die liturgische Farbe Grün, die ja auch die Farbe des Lebens ist.

    Nur am letzten Sonntag, der vom Kirchenvolk auch "Totensonntag" genannt wird, ist die liturgische Farbe schwarz sein. Hier nimmt die Kirche Rücksicht auf die Trauer aller der Gemeindeglieder, die im zu Ende gehenden Kirchenjahr einen lieben Menschen verloren haben.
    In aller unserer Trauer um die Toten hören wir auf das Wort des Herrn:
    ICH LEBE - UND IHR SOLLT AUCH LEBEN

    "Evangelische Verkündigung" wird deshalb gegenüber dem Aspekt des Gerichtes auch den des Heils hervorheben, denn Jesus kam ja nicht in diese Welt, um die Sünder zu verdammen, sondern um sie zu retten.

    Das ist wohl der Grund, weshalb der letzte Sonntag des Kirchenjahres auch nicht einfach "Totensonntag" genannt wird (wie es landläufiger Brauch ist), sondern "Ewigkeitssonntag".
    Für Christenmenschen steht so bei dem Gedanken an die Ewigkeit nicht nur das Endgericht vor Augen, sondern auch jenes Trostwort unseres Heilandes:
    "Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht."
    (Lukas 21,28)

    Siehe auch 50 Tage vor Weihnachten

    Alles über das Kirchenjahr




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