EVANGELISCHE GLAUBENSTHEMEN - KIRCHENTELLINSFURT
Pfarrer Jakob Stehle

AUF EIN WORT

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DER GEKREUZIGTE


Holzschnitzerei aus Afrika


DER GEKREUZIGT IN HOLZ GESCHNITZT

Wenn ich vor dieser Plastik stehe, dann kommen mir unwillkürlich die Worte des Apostels Paulus in den Sinn:
"Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verloren werden; uns aber, die wir selig werden, ist's eine Gotteskraft."
(1.Korinther 1,18)

Für uns Christen klingt das Wort von dem Gekreuzigten nicht "töricht". Wir glauben ganz fest, daß Jesus Christus uns durch seinen Kreuzestod "freigekauft" hat von Sünde und Tod.
Wenn wir aber solche Sätze in unserer Umwelt - z.B. bei Geschäftskollegen - aussprechen, wird uns schon an manchem Staunen unserer Zuhörer klar, daß diese Aussage nicht in sich selbst plausibel, sprich "vernünftig" ist. Wie kann ein Einzelner, noch dazu, der dem Richterspruch des Pilauts entsprechend ans Kreuz geheftet wurde, für uns zur Erlösung werden? - Welchen Einfluß hat schon ein "Ohnmächtiger" gegenüber den "Mächtigen dieser Welt"?

Wenn wir aber in das Neue Testament hineinhören - so z.B. in die Botschaft des Apostels Paulus, dann wird uns bewußt, welche zentrale Bedeutung diese Botschaft vom Gekreuzigten für den christlichen Glauben hat. Mit ihr steht und fällt die christliche Kirche. Mit ihr steht und fällt unser christlicher Glaube.

Natürlich kann man das Wort vom Gekreuzigten auch umdeuten und umbiegen; man kann aus der Botschaft vom Gekreuzigten leicht eine "Sozialbotschaft" oder eine "Moralbotschaft" machen. Dann heißt es sehr schnell: Mit diesem Satz kann ich nichts anfangen; ich brauche die Sätze der Bergpredigt.

Aber Vorsicht: Wer den Gekreuzigten verwirft, der hat kein Recht sich auf seine Worte zu berufen; wer sich aber auf seine Worte beruft, der wird schnell eingeholt von seinem Leiden und Sterben und seiner Auferstehung.

Wer der Botschaft glaubt, der wird erfahren, daß es eine Gotteskraft ist zur Seligkeit.







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