EVANGELISCHE GLAUBENSTHEMEN - KIRCHENTELLINSFURT
Pfarrer Jakob Stehle

AUF EIN WORT

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Herbstblätter


Psalm 90

"Der du die Menschen lässest sterben
und sprichst: Kommt wieder, Menschenkinder!
Denn tausend Jahre sind vor dir
wie der Tag, der gestern vergangen ist,
und wie eine Nachtwache.
du lässest sie dahinfahren wie einen Strom,
sie sind wie ein Schlaf,
wie ein Gras, das am Morgen noch sproßt
und des Abends welkt und verdorrt.
Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen,
auf daß wir klug werden."
Ich werde jenen Mann nie vergessen, den ich kurz vor seinem Lebensende besuchte. Es war Herbstzeit. Vor seinem Fenster stand ein großer Baum - ich glaube, es war ein Apfelbaum. Und während des Gespräches, da zeigte er hinaus und meinte: So wie die Blätter da draußen wird es mir ergehen. Ich sterbe und verwese und dann ist es aus!

Er hat die eine Seite der Wahrheit um den Menschen, so wie Gott ihn geschaffen hat, erkannt: Der Mensch ist von Erde und wird zur Erde werden!
Er wollte aber die andere Seite der Wahrheit um den Menschen, so wie Gott ihn liebt und seinen Sohn dafür in diese Welt gesandt hat, zur Erlösung, nicht wahrhaben.

Nach langem Hin und Her fragte ich ihn offen: Wollen Sie trotzdem, daß ich Sie kirchlich bestatte? - Nach längerem Nachdenken sagte er: Machen Sie es, wie Sie wollen.

Und wie denken wir über Sterben und Tod? Haben wir Hoffnung nur hier und jetzt oder aber haben wir uns anstecken lassen von der Hoffnung, "daß unser Leben geborgen ist in Gott" - daß, wer an Christus glaubt, nach Grab und Tod auferstehen wird zum ewigen Leben?






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