Die Quellen über Oferdingen lassen es offen, ob die Ortschaft OFERDINGEN vielleicht ein Wirtschaftshof mit einer Fiskal-Kirche war, wobei beides zu Altenburg - dem eigentlichen Kastell - gehört habe.

Laut einer Urkunde von 920 soll der fränkische König KONRAD I. (911-918) hier vor Ort einen Gerichtstag abgehalten haben.

Unter der Herrschaft der Grafen von Achalm trug die Ortschaft den Namen "Onfrid" - wohl einer aus dem Achalmer Herrschergeschlecht mit dem Namen Onfrid.

Die Kirche in Oferdingen fiel 1638 einem Brand im Dreißigjährigen Krieg zum Opfer. 1655 erfolgte der Wiederaufbau - zusammen mit dem Bau eines Pfarrhauses. 1955 wurde die Kirche - anläßlich des 300jährigen Jubiläums - außen gründlich saniert; 1964 und 1993 folgten Innenrenovierungen. Die Kirchengemeinde hat seit 1981 ein schönes Gemeindehaus.

Erst in den letzten Jahren fand man wieder zum Namen "Clemenskirche" zurück, nachdem man vorher einfach von der "evangelischen Kirche in Oferdingen" sprach.
Im Rahmen der Eingemeindung der Ortschaft nach Oferdingen wurde der Straße zur Kirche "Kirchstraße" mit "Clemensstrasse" ersetzt. Es sind nur einige hundert Meter, die die Kirche von der Ortsmitte (mit dem Rathaus) entfernt am Ortsrand - hin zum Neckar - liegt. Der Kirchturm ist 28 Meter hoch und bildet mit Kirche und Pfarrhaus ein wunderbares Bild vom Neckar aus gesehen.

Das Bild wurde aus der Clemensstrasse aufgenommen und zeigt uns den rustikalen Turm. Eine Turmuhr besitzt die Kirche nicht, wohl aber drei Glocken, die den Tag einteilen und zu den kirchlichen Anlässen läuten.

Kirchtürme sind wie Fingerzeige in unserem Land. Sie strecken sich einladend und mahnend zugleich in die Höhe:

einladend, an diesem Ort Ruhe zu finden für Leib, Seele und Geist;

mahnend, daß wir doch ja nicht die Mitte unseres Lebens verfehlen, die freundliche Stimme Gottes in Christus Jesus.

Erinnern wir uns ruhig einmal zurück, als die Mauer in Berlin noch stand und die beiden Teile Deutschlands voneinander trennte. Damals waren es die Kirchen mit den Kirchtürmen, die dem gottlosen Regime zum Trotz Zeugen des Evangeliums waren.
Heute wohnen wir in einem freien Land und wir dürfen zur Kirche gehen. Laßt uns regen Gebrauch davon machen.