Grusswort
Evangelisches Pfarramt Kirchentellinsfurt
 G l o s s a r  
Pfarrer Jakob Stehle
Hohenbergerstr. 7
72138 Kirchentellinsfurt


A m t




Um das Amtsverständnis wird nicht nur zwischen Katholiken und Prostentanten gestritten - auch innerhalb unserer evangelischen Kirche hat eine Diskussion darüber stattgefunden - weniger offen als vielmehr durch verschiedene Erscheinungen - so z.B. der 2.Gottesdienst, der oft von nicht ordinierten Kräften durchgeführt wird.

Das lutherische Amtsverständnis ist in Artikel 14 des Augsburger Bekenntnisses (einer der Urkunden der Reformation) von 1530 niedergelegt. Zwar ist jeder Christ im privaten Bereich aufgerufen, für den Glauben zu werben und das Evangelium von Jesus Christus weiterzusagen. Dagegen jedoch steht das "öffentliche Amt der Verkündigung und der Sakramentsverwaltung".

Artikel 14 im Augsburger Bekenntnis bezieht sich auf eine Bibelstelle aus dem Brief des Paulus an Titus - Kap. 1,5. Es geht da um die Einsetzung von "Ältesten". Weiter spricht Paulus auch von den "Bischöfen", die mit der Aufgabe der Lehre betraut sein soll.

Eine basisdemokratische Kommune war die Kirche demnach weder für den Apostel Paulus noch aber für Martin Luther. Beide wußten, daß sie eine Ordnung braucht, die die Wahrung ihrer Bekenntnisse sicher stellt.

Steht hinter den Erscheinungen unserer heutigen Zeit vielleicht letztlich eine Miißachtung der Bekenntnisse in dem Sinn, daß doch jeder "glaube was er für richtig halte"? Haben wir es hier eben mit dem Individualismus zu tun, der gegen jede Vereinnahmung ist - auch der "Vereinnahmung durch eine Ordnung der Kirche"?

Es gibt jedoch Bestrebungen, gegen Paulus Erscheinungen der Evangelien im Sinne der "Jüngerschaft" gegen das vermeintliche Recht der Ordination aufzuführen. - Hier ist nun in der Tat "kirchliche Lehre" gefordert - sprich das Wort des Bischof. - Kann man hier "demokratisch" durch die Mehrheit der Synode entscheiden, oder gilt hier wirklich das überkommene Bekenntnis? Wollen wir zurück auf die "Urgemeinde" (wie immer sie auch ausgeschaut hat!) oder wollen wir im Konsens mit der "einen christlichen Kirche" stehen?

Es sei nur nebenbei noch gesagt, daß hier auch die Fragen der "Frauenordination" angesprochen ist, ohne deren Klärung wir ja nicht auf eine Kirchengemeinschaft mit der katholischen Kirche zu hoffen haben.



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