Franzfelder Info |
Januar 2010 |
In Memoriam Dr. Michael Lieb
(Bei der Jahreshauptversammlung am 28.3.2008: Frau Hannelore Beyer, Dr. Michael Lieb und Herr Konrad Hild)
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Am Mittwoch, 13. Januar 2010, wurde für unseren langjährigen Vorsitzenden der Franzfelder Kulturellen Interessengemeinschaft, Dr. Michael Lieb, auf dem Friedhof in Weil der Stadt, eine Trauerfeier abgehalten.
Dr. Lieb ist am 7. Januar 2010 (einen Tag vor Vollendung seines 78.Lebensjahres) verstorben.
Eine kleine Abordnung der Franzfelder konnte an dieser Trauerfeier teilnehmen:
Der Vorsitzende der Franzfelder Kulturellen Interessengemeinschaft, Herr Bernhard Morgenstern;
die langjährigen Freunde und Begleiter auf seinem Lebensweg, Sofie und Hans Lederer,
und Pfarrer Jakob Stehle mit seiner Frau Else Stehle.
Herr Bernhard Morgenstern dankte für das treue und aufopfernde Wirken von Dr. Lieb für die Franzfelder.
Pfarrer Stehle sprach danach ein kurzes Dank- und Bittgebet für die Hinterbliebenen.
Seiner langjährigen Lebenspartnerin, Frau Beyer, sagte der Vertreter der Franzfelder, Herr Bernhard Morgenstern, ein herzliches Dankeschön. Anstatt Blumen überreichte er Frau Beyer eine Geldgabe für die Grabpflege.
Michael Lieb erlebte die Vertreibung aus der Heimatortschaft Franzfeld mit 12 Jahren. Wie viele Millionen andere Vertriebene war sein Leben dadurch geprägt. Mit viel Kraft und Eifer holte er in Deutschland das Abitur nach und studierte Jura. Von Anfang an versuchte er mit anderen Landsleuten die Heimatortsgemeinschaft der Franzfelder zu fördern. Am 20.Oktober 1979 gründete er mit Landsleuten die "Franzfelder Kulturelle Interessengemeinschaft e.V., die sich vor allem die literarische Aufarbeitung der Geschichte Franzfelds zum Ziel setzte. Ein erster Erfolg war die Herstellung des Franzfelder Heimatbuches, das in der Erstauflage mit 2.000 Exemplaren erschien und mit offenen Händen aufgenommen wurde. Schon kurz danach mußten weitere 1.000 Bücher nachgedruckt werden.
Am 2.Mai 1981 fand unter der Leitung von Dr. Michael Lieb die erste Mitgliederversammlung statt, die bis zum heutigen Tag durchgeführt wird.
Michael Lieb war 30 Jahre erster Vorsitzender des Vereins. Am 28. März 2009 fand dann die Stabübergabe statt und Dr. Lieb wurde zum Ehrenvorsitzenden gewählt.
Eine weitere literarische Arbeit sei nicht unerwähnt: Die jährliche Herausgabe des Franzfelder Heimatkalenders. Er erschien ab 1984 bis 2000 jährlich.
Wichtig war Michael Lieb auch das Gedenken an die Verstorbenen am Denkmal der Franzfelder auf der Römerschanze. An jedem Volkstrauertag war es ihm wichtig nach der Predigt von Pfarrer Jakob Stehle einige Worte zu seinen Landsleuten zu sprechen.
Eine besondere Herzensangelegenheit war es für ihn, auf dem ehemaligen deutschen Friedhof in Franzfeld eine Kapelle zu errichten und die alten Grabsteine, soweit noch vorhanden, aufzustellen. Diese Arbeit leistete er zusammen mit seinem Freund und 2.Vorsitzenden der Heimatortsgemeinschaft, Herr Konrad Hild in Zusammenarbeit mit Aleksandar Velickovski. Die Einweihung am 12.September 2004 mit der Predigt von Pfarrer Stehle, unter Beteiligung auch eines orthodoxen Priesters war für die Landsleute und auch die Bewohner im heutigen Dorf Kacarewo ein großes Ereignis.
Diese Kapelle soll ein Mahnmal zur Aussöhnung der verschiedenen Volksgruppen sein.
Und nicht unerwähnt sei die Errichtung der Franzfelder Heimatstube und die Betreuung derselben durch das Ehepaar Hans und Sofie Lederer.
Die Franzfelder Landsleute schauen mit Dankbarkeit zurück auf dieses so arbeitsreiche Leben für die Heimatortsgemeinschaft und die Sache der Donauschwaben.
Jakob Stehle, Pfarrer i.R.
Eine ausführliche Darstellung der Lebensleistung von Dr. Lieb wurde von seiner Lebenspartnerin, Frau Hannelore Beyer, verfaßt und kann in der Franzfelder Zeitung (Nummer 48, Dezember, Jahrgang 2009, Seite3-4) nachgelesen werden.
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