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Rudolfsgnader Lagerlied
1
An der Theis da liegt ein Dörflein,
Rudolf wird das Dorf genannt.
Wo so viele Frauen und Kinder
in das Lager sind verbannt.
2
Viele Kinder sind verloren,
haben keine Eltern mehr.
Wären sie lieber nicht geboren,
es ist ihnen ewig schwer.
3
Traurig sitzen wir und weinen,
denken an den Mann zurück.
Wird die Sonn noch für uns scheinen,
ob uns blüht, noch mal das Glück?
4
Weit in Rußland in der Ferne,
sind viele Mütter fortgeschleppt
und die Kinder hätten gerne
mit den Eltern fortgelebt.
5
Vater läßt die Tränen fließen,
Mutter weint um ihn;
können das Leben nicht genießen,
weil sie voneinander sind.
6
Alle Deutschen müssen leiden,
warum, wissen wir ja selber nicht.
Viele müssen von uns scheiden,
wenn das Herz auch bricht.
7
Lieber Gott, ach sei uns gnädig,
schenk uns eine bessere Zeit.
Danken wollen wir dir ewig,
wenn DU uns einmal befreit.
8
Viele tausend sind hier im Elend,
klagend einander die bittere Not.
Die armen Kinder schmerzlich weinen,
sie wollen nur ein Stückchen Brot.
9
Das sind traurige Schicksalsschläge,
doch wir Deutschen klagen nicht
und wir tragen tapfer weiter
bis das Herz uns bricht.
10
Doch beten stündlich täglich
um ein frohes Wiedersehen;
ist auf Erden nicht mehr möglich,
werden wir uns oben sehen!
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Anmerkungen:
Die aktuellsten Meldungen
Dieses Lied brachte Frau Elisabeth, geb. Koch aus Kanada zu unserer Franzfelder Reise zur Einweihung der Kapelle.
Quelle: Katharina Gratz, geb. Gruber - Bachstraße 113, 73230 Kirchheim/Ötlingen
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